Ein kurioses Leseerlebnis, das einen zum Nachdenken anregt, aber auch ratlos zurücklassen kann
3 stars
"The Science of the 1st Person: Its Principles, Practice and Potential" von Douglas Harding ist ein ziemlich abgefahrenes Buch über Selbstwahrnehmung und Bewusstsein. Harding versucht hier, eine Art wissenschaftlichen Ansatz für die Erforschung des eigenen Ichs zu entwickeln. Klingt erstmal interessant, oder? Eine wilde Reise: Akzeptieren, dass man keinen Kopf hat, sich selbst auflösen, dialektisch wieder zusammensetzen und dann doch sehr esoterisch. Kann man sich mal geben, aber auch ohne dieses Buch kann man leben. Hardings Ideen sind definitiv ungewöhnlich und fordern einen heraus, die eigene Wahrnehmung komplett umzukrempeln. Das Buch nimmt einen mit auf eine Art philosophische Achterbahnfahrt, bei der man zeitweise nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Die "Kopflosigkeit" als Konzept ist schon krass, aber ob's wirklich so tiefgründig ist, wie Harding meint? Am Ende landet man irgendwo zwischen "Wow, das hat mein Hirn gerade echt durchgepustet" und "Moment mal, war das jetzt erleuchtend oder einfach nur verwirrend?". Für Leute, die auf spirituelle Gedankenexperimente stehen, könnte das Buch interessant sein. Für alle anderen ist es vielleicht etwas zu abgehoben. Fazit: Ein kurioses Leseerlebnis, das einen zum Nachdenken anregt, aber auch ratlos zurücklassen kann. Nicht unbedingt ein Must-read, aber für Fans von unkonventionellen Bewusstseinstheorien durchaus einen Blick wert.