Brackmeister reviewed True Facts by Katharina Nocun
Zu spät gelesen
4 stars
Das Buch ist ja vor ziemlich genau 2 Jahren während der Covid-19 Pandemie entstanden und hat demnach auch einen starken Bezug dazu. Die meisten Dinge habe ich in der Zwischenzeit auch anderweitig aufgeschnappt. Auf jeden Fall liest sich das Buch sehr flüssig und komplett ohne Längen.
Zunächst gibt es natürlich etwas Background zu Verschwörungsglauben, bevor es dann konkreter darum geht, was man tun kann. Eine Warnung vorab: ein Patentrezept gibt es nicht, die Fälle sind halt sehr individuell. Was dann auch zu der Einschätzung führt, dass es wahrscheinlich nur im persönlichen Umfeld lohnt, sich auf Diskussionen einzulassen, weil man da aufgrund der direkten Beziehung evtl. überhaupt noch einen Draht hat/entwickeln kann. Die Empfehlung für Online lautet eher, allzu krassen Aussagen zu widersprechen und sich eher an die mitlesende Mehrheit zu wenden, um jemand vor dem Abdriften zu bewahren. Wer schon tief genug drin steckt, lässt sich online (oder spontan an …
Das Buch ist ja vor ziemlich genau 2 Jahren während der Covid-19 Pandemie entstanden und hat demnach auch einen starken Bezug dazu. Die meisten Dinge habe ich in der Zwischenzeit auch anderweitig aufgeschnappt. Auf jeden Fall liest sich das Buch sehr flüssig und komplett ohne Längen.
Zunächst gibt es natürlich etwas Background zu Verschwörungsglauben, bevor es dann konkreter darum geht, was man tun kann. Eine Warnung vorab: ein Patentrezept gibt es nicht, die Fälle sind halt sehr individuell. Was dann auch zu der Einschätzung führt, dass es wahrscheinlich nur im persönlichen Umfeld lohnt, sich auf Diskussionen einzulassen, weil man da aufgrund der direkten Beziehung evtl. überhaupt noch einen Draht hat/entwickeln kann. Die Empfehlung für Online lautet eher, allzu krassen Aussagen zu widersprechen und sich eher an die mitlesende Mehrheit zu wenden, um jemand vor dem Abdriften zu bewahren. Wer schon tief genug drin steckt, lässt sich online (oder spontan an der Supermarktkasse) wahrscheinlich eh nicht erreichen. Neben dem wiederholten Hinweis, auch immer auf sich selbst zu achten, wird dann auch noch #IchBinHier als Online-Aktion erwähnt.
Was ich auch wichtig fand: gegen Ende erwähnen die Autorinnen noch, dass man Verschwörungsgläubige nicht vorschnell und pauschal als "psychisch gestört" abtut, weil man a) sie dadurch z.T. aus der Verantwortung nimmt und b) so auch die weiterhin existente Stigmatisierung wirklich psychisch Erkrankter fördert.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht allzulange dauern wird, bis wieder eine besondere (globale) Situation der Unsicherheit aufkommt, wo dann die Erkenntnisse aus diesem Buch passend/anwendbar sind.