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Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation (Paperback, German language, 2016, Junfermann Verlag) 5 stars

Das Grundlagenwerk – der Bestseller in Gewaltfreier Kommunikation Ohne dass wir es vielleicht beabsichtigen, haben …

Angefixt

5 stars

GFK kannte ich bisher nur ein bisschen aus eher kürzeren Artikeln und gefühlt gar nicht aus meinen Erfahrungen im Alltag. Das Gelesene finde ich durchaus schlüssig und überzeugend. Alleine die Umsetzung benötigt m.E. vertiefende Literatur und/oder Trainings.

Was ich an dem Buch gut fand, waren die Beispiele für "gewaltvolle" Kommunikation und die vorgeschlagenen Alternativen für GFK. Wobei ich schon noch jedes Mal den Gedanken hatte, dass die gewaltfreie Variante von Aussagen mindestens doppelt, gerne mal dreimal so lang ausfällt wie das, was man so typischerweise im Alltag hört/benutzt ("Aber so spricht doch keiner"). Da habe ich noch Zweifel an der Umsetzbarkeit. So wohl, was die Motivation angeht, immer so weit auszuholen, die Bereitschaft "diesen Psycho-Kram" anzunehmen auf der anderen Kommunikationsseite, als auch die Fähigkeit, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse schnell genug "spruchreif" zu kriegen in realen Gesprächssituationen.

Dass es nicht leicht wird und viel Übung braucht, sagt der Autor aber auch selbst, und unterstreicht das in einigen Fallbeispielen, in denen die finale Fassung in mehreren Schritten aus dem Ausgangssatz entwickelt wird.

@Brackmeister@tomes.tchncs.de Die GFK ist schon sehr anders als „normale“ Kommunikation. Aber allein die Auseinandersetzung damit und das bewusst machen, dass Kommunikation voller Gewalt sein kann ist meiner Meinung nach schon ein echter Gewinn. Wenn man die Grundsätze verstanden hat und im Alltag umsetzt (alles ist nicht zu schaffen und sprengt den Rahmen, finde ich) ist schon viel gewonnen. Sehe es auch als schwer an, das Gegenüber evtl. zu überfordern, wenn man plötzlich so anders formuliert. In der Anfangsphase hat das ja schon was gestelztes. Und es erfordert ein großes Maß an Selbstreflektion, sich situationsgerecht zu äußern, kann dadurch schon auch sehr verkopft wirken. Wie du sagst, die eigenen Gefühle/Bedürfnisse in Echtzeit zu verbalisieren, schwierig da die richtigen Worte zu zu finden.