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Hector Garcia Puigcerver: Ikigai: The Japanese secret to a long and happy life 2 stars

Ein Buch, das kein Mensch wirklich braucht

2 stars

Hätte nicht gedacht, dass ich mal wenig Sterne verteile, weil ich Bücher, die mir nicht gefallen normalerweise abbreche.

Aber das Buch war kurz und ich im Urlaub.

Ikigai ist ein ganz klassischer Vertreter der „hilf-dir-selbst” Literatur. Dieses Mal ist der Aufhänger ob und was sich aus der Lebensweise der Menschen auf Okinawa lernen lässt.

Meine entscheidenden Eindrücke in ein paar Stichpunkten:

  • Es wird, wie für diese Art Buch üblich, völlig auf eine Einordnung im System Kapitalismus verzichtet. Ganz platt liegt der Schlüssel für Glück allein bei den Lesenden.

  • Mache was dich glücklich macht, esse gesund, habe Freunde, bewege dich und ähnliche Plattitüden. Viel mehr kommt hier nicht.

  • Ich solle mir eine Tätigkeit suchen bei der ich in den Flow komme, mich aber trotzdem alle 30 Minuten bewegen. Ja, das ist vereinbar, aber darauf dürfen die Autoren im Buch schon eingehen. Dies ist eine symptomatische Stelle, die zeigt wie die Autoren aufkommende Komplexität einfach weg ignorieren.

  • mehrere Seiten Zusammenfassung über Yoga, Tai Chi, u.a. auf Wikipedia-Niveau ist frech und grenzt schon an künstliches Strecken der Seitenzahl.

Alles in allem gibt es zwei Sterne, weil es als Refresher ganz nett war, aber im Grunde braucht dieses Buch kein Mensch.