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Annalee Newitz: Terraformers (2023, Doherty Associates, LLC, Tom) 4 stars

Ökologische SF weiter gedacht

5 stars

In The Terraformers erzählt Annalee Newitz die Geschichte eines gesamten Planeten und der Personen, die auf ihm leben. Das Unternehmen Verdance verdient sein Geld damit, ganze Planeten über Jahrhunderte und -tausende hinweg zu terraformen und dann das gewonnene Land an Investoren zu verkaufen. Das ist auch der Plan für Sask-E, dessen Geschichte das Buch in Ausschnitten begleitet: von den allerersten “menschlichen” Siedlern bis hin zu der entstehenden Gesellschaft und ihren Folgen.

Im Mittelpunkt von The Terraformers stehen die Personen, die die Verwandlung des Planeten steuern und begleiten – entsprechend bestimmen sich auch die thematischen Schwerpunkte des Romans: geht es am Anfang besonders um die Stabilität des Ökosystems, kommen später die Perversionen eines galaktisch-libertären Kapitalismus hinzu und schließlich Faschismus und Rassismus.

Der besondere Twist dabei ist, dass Newitz das Konzept der Person weit ausdehnt: So ist in der Welt des 50. Jahrtausends Intelligenz nicht mehr auf hominide Körper beschränkt, sondern auch in tierischen, künstlichen oder hybriden Körpern zu finden. Dabei behilft sich Verdance mit “Limitern”, die die Intelligenz der Wesen bewusst begrenzen, um sie weiter als “dumme” Tiere einsetzen zu können - wenn auch in einem deutlich zivileren Umgang, als wir dies heute tun. Andere Gruppen hingegen stellen sich gegen diese Limiter. Auch hieraus ergeben sich spannende Konflikte.

All dies macht The Terraformers zu einem durchweg zeitgemäßen Vertreter der Ecological Science Fiction. Neben allen thematischen Anregungen ist es zudem sehr gut zu lesen und unterhaltsam sowie spannend zu lesen.

Permalink: nilsmueller.info/the-terraformers/