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Published by Hanser Verlag.

ISBN:
978-3-446-27397-9
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4 stars (2 reviews)

Die Welt geht unter, aber Yada wird erwachsen. Und das auf einer Insel vor dem deutschen Festland, die als Fluchtort vor dem Kollaps der Gesellschaft gedacht war. In den Jahren seit ihrer Gründung ist ihr Glanz vergangen, Algen und Moos überwuchern die einst spiegelnden Flächen. Und Yada macht eines Tages eine Entdeckung, die alles ins Wanken bringt. Theresia Enzensbergers Roman erzählt von den utopischen Versprechen neuer Gemeinschaften und dem Glück im Angesicht des Untergangs.

2 editions

Ein Stoff mit viel Potenzial

3 stars

Mit »Auf See« erschafft Theresia Enzensberger eine nahe Zukunft, die weit wahrscheinlicher klingt, als einem lieb ist. Den Stoff für den Roman liefert der Neoliberalismus, in dessen Namen eine Seestadt in der Ostsee errichtet wird, der heruntergekommenen Utopie, in der Yada zu Hause ist. Obwohl die Siebzehnjährige die Tochter des Gründers ist, wird sie über vieles im Dunkeln gelassen – insbesondere, was mit ihrer Mutter in Wahrheit passiert ist. Unterdessen streift Künstlerin Helena, die zweite Protagonistin, durch das Nachtleben von Berlin, schläft mal hier, mal dort. Sie versucht, mit der Sekte klarzukommen, die sie versehentlich gegründet hat, als sie aus einer Laune heraus zehn Ereignisse prophezeit, die zufällig eintreffen.

Im Wechsel zwischen diesen Erzählperspektiven schildert Theresia Enzensberger die Handlung im distanzierten Erzählstil, sodass die emotionale Verbindung zu den Protagonistinnen in den dargestellten Fakten gesucht werden muss. Zu sagen hat die Autorin viel und mit der Seestadt und dem Deutschland der …

Souverän und leicht lakonisch erzählt

4 stars

Auf den Roman „Blaupause“ war bin ich in erster Linie aufmerksam geworden, weil ich vor ein paar Wochen erst einen aktuelleren Roman von Theresia Enzensberger gelesen hatte, „Auf See“. Auch hier begleiten wir eine junge Frau – Yada –, die diesmal die Wahrheit hinter einem großen Projekt ihres Vaters entdeckt, das ihre ganze Welt geworden ist.

Yada lebt auf einer künstlichen Insel in der Ostsee, die ihr Vater mit einigen anderen zusammen als liberales Utopia inmitten einer untergehenden Welt erschaffen hat. Umgeben von einem Wellenbrecher als Schutzwall und Windfarmen verbringt sie ihre Tage zwischen Unterricht und angespannten Abendessen mit ihrem Vater. Die Insel ist mittlerweile jedoch weitestgehend verlassen und so lebt Yada einsam und abgeschieden – wie ihr Vater behauptet, um sie vor der zusammengebrochenen Zivilisation auf dem Festland zu beschützen.

Ganz ähnlich wie in dem Bauhaus-Roman „Blaupause“ erzählt Enzensberger hier von einem Versuch, die Welt zu kontrollieren …