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Nils Müller liest

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Nils Müller liest's books

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Trudi Canavan: Maker's Curse (2020, Little, Brown Book Group Limited) 4 stars

Etwas aufgesetzt, an sich, aber spannend und souverän erzählt

4 stars

Auch das vierte und letzte Buch der Reihe Millennium’s Rule von Trudi Canavan ist eine flotte und actionreiche Fantasy-Geschichte mit bekannten Figuren und Themen: Es geht um den verantwortlichen Umgang mit Macht, Krieg und seine Konsequenzen und diesmal auch eine sehr deutliche Kritik an der rücksichtslosen Ausbeutung globaler Ressourcen. Die Kapitalismuskritik ist ohnehin ein Thema, das sich durch die vier Bände zieht, auch wenn es hier am deutlichsten herauskommt.

Die erste Hälfte des Buchs liest sich dann auch wie ein Epilog auf die bisherige Reihe, der zahlreiche Handlungs- und Charakterfäden an ein befriedigendes Ende bringt. Die zweite Hälfte bringt dann eine neue Geschichte, die wiederum etwas aufgesetzt wirkt, an sich, aber spannend und souverän erzählt wird.

Trudi Canavan: Successor's Promise (Millennium's Rule) (2018, Orbit) 4 stars

Spannende und flotte Geschichte

4 stars

Im dritten Band der Reihe stellen sich Rielle und Tyen einer weiteren Herausforderung. Dafür müssen sie neue Kräfte erlangen und mit diesen umgehen lernen. Sie erkennen aber auch, welche Verantwortung und welche Risiken mit großer Macht einhergehen.

Wieder schafft es Canavan sehr gut, eine spannende und flotte Geschichte zu erzählen und gleichzeitig Figuren wie Themen zu entwickeln. Tyens und Rielles neue Kräfte bringen nicht nur Vorteile mit sich, sondern stürzen sie zusammen mit der großen Bedrohung in Dilemmata, die sich nicht eindeutig auflösen lassen. Die Geschichte an sich wirkt jedoch irgendwie aufgesetzt und etwas künstlich an den zweiten Teil herangeflanscht.

Matteo Pasquinelli: The Eye of the Master (2023, Verso) 5 stars

Viele spannende Impulse und trägt zu einem differenzierteren Gesamtbild der Geschichte des Computers bei

5 stars

Mit der weiteren Verbreitung von „künstlicher Intelligenz“ scheint jetzt auch die Wissensarbeit vor einer Welle der Automatisierung zu stehen. Dabei ist diese Entwicklung keineswegs neu, wie Matteo Pasquinelli in seinem Buch The Eye of the Master zeigt. Vielmehr ist die Entwicklung von Computern und digitalen Algorithmen ganz eng mit der Organisation und Arbeitsteilung verbunden - physischer wie mentaler Arbeit. Zentrale Entwicklungen, wie beispielsweise die Differenzmaschine von Charles Babbage, entstanden aus einer intensiven Auseinandersetzung mit Formen der Arbeitsteilung in der jeweiligen Zeit.

Pasquinellis Buch fand ich ideengeschichtlich höchst interessant, gerade weil es zeigt, wie die aktuelle KI-Welle in einer langen Tradition steht. Sie ist keineswegs neu, sondern von Beginn an in der Entwicklung von Computern und Algorithmen angelegt. Dabei ist das Buch theoretisch allerdings relativ anspruchsvoll und meiner Wahrnehmung nach nicht immer komplett stringent argumentiert. Es liefert aber viele spannende Impulse und trägt zu einem differenzierteren Gesamtbild der Geschichte des Computers …