München, 1891. Seit seinem Versuch, Anubis zu beschwören, liegt Bernhard Junker in katatonischer Starre. Jetzt, …
Ernüchterndes Ende für eine Trilogie
3 stars
Im Gegensatz zum Vorgänger ist Usir wirklich richtig spannend. Es gibt zwar immer mal wieder ein paar langatmigere Kapitel, aber meist folgt darauf direkt wieder etwas Spannendes, wodurch sich das gut ausgleicht. Auch ist das Buch – wie schon die Vorgänger – sehr gut und einfach zu lesen geschrieben. Vor allem, dass die Kapitel immer nach einer Figur und einem Handlungsort ausgerichtet waren, fand ich für die Orientierung sehr hilfreich. Mit einer Ausnahme im dritten Buch: Als sie in Nepal und Umgebung ermittelten, wurde in diesem Stil durch die Gruppen rotiert, wo diese Kaptitelstruktur für mich dann gar nicht funktionierte.
Zur Story hatte ich in ein paar Rezensionen gelesen, dass sich die Autorin in diesem Band zu sehr in den einzelnen Mythologien verrenne, was verwirrend wäre. Das kann ich gar nicht bestätigen. Genau so, wie es in diesem Buch ist, hätte ich es auch in den anderen erwartet. Im Grunde …
Im Gegensatz zum Vorgänger ist Usir wirklich richtig spannend. Es gibt zwar immer mal wieder ein paar langatmigere Kapitel, aber meist folgt darauf direkt wieder etwas Spannendes, wodurch sich das gut ausgleicht. Auch ist das Buch – wie schon die Vorgänger – sehr gut und einfach zu lesen geschrieben. Vor allem, dass die Kapitel immer nach einer Figur und einem Handlungsort ausgerichtet waren, fand ich für die Orientierung sehr hilfreich. Mit einer Ausnahme im dritten Buch: Als sie in Nepal und Umgebung ermittelten, wurde in diesem Stil durch die Gruppen rotiert, wo diese Kaptitelstruktur für mich dann gar nicht funktionierte.
Zur Story hatte ich in ein paar Rezensionen gelesen, dass sich die Autorin in diesem Band zu sehr in den einzelnen Mythologien verrenne, was verwirrend wäre. Das kann ich gar nicht bestätigen. Genau so, wie es in diesem Buch ist, hätte ich es auch in den anderen erwartet. Im Grunde hat Frau Bicker ja schon im zweiten Buch eine Menge ihres Fachwissens einfließen lassen – allerdings mehr auf der geografischen Seite, die bei mir leider eher Langeweile ausgelöst hat. In diesem Buch geht sie dagegen mit griechischer und römischer Mythologie „All-in“, und ich fand das richtig gut. Aber ich gebe zu, dass es manchmal doch auch ein wenig zu viel ist, gerade wenn man bedenkt, dass Mythologie in den vorherigen Büchern, wenn überhaupt, mal ein Kapitel eingenommen hat.
Schnell möchte ich noch zwei Punkte beschreiben, die mir in allen drei Büchern negativ aufgefallen sind:
„Ich bin der Maresh, und ich bin auch dabei“:
Im Ernst, Daisy könnte von einem auf das andere Kapitel alleinerziehende Mutter sein, und niemand würde sich fragen: „Hä, wo ist denn jetzt Maresh?“ Das ist die egalste Figur in einer Geschichte, die ich je erlebt habe. Im ersten Buch hat er noch einen charmanten Charakter und wirkt durchaus mysteriös. Ab dem Zweiten ist das alles komplett weg. Ab da ist er vor allem unsympathisch, hat mit keinem der Gruppe – nicht mal mit seiner Frau – irgendwie eine Chemie, die textlich rübergebracht wird, und spielt, wie gesagt, für die Geschichte gar keine Rolle.
Kleines Beispiel: Gegen Ende des Buches gibt’s hier ein Kapitel, da finden sie Maresh niedergeschlagen wieder, nachdem er fast 30 Kapitel lang – in denen die anderen ermittelt haben – nicht vorgekommen ist. Was er gemacht hat? Kein Plan. Er hat es jedenfalls geschafft, durch seine Kontakte 30 Minuten vor den anderen an einem Ort zu sein, den sie herausgefunden hatten, während sie parallel noch andere Sachen ermittelten. Slow clap. Und das ist diese Figur. Ich verstehe einfach nicht, wie man im ersten Drittel dieses Buches eine wirklich geheimnisvolle Figur sterben lassen kann, während diese inhaltsleere Figur danebensteht. Also im wahrsten Sinne des Wortes – der steht wirklich nur eine Tür weiter.
Die Höhepunkte bzw. die Enden:
Ich weiß nicht, ob es an der eher schwachen Story des zweiten Buches lag, aber in diesem fühlte sich das Ende noch am rundesten und spannendsten an. Bei den anderen beiden hat man eine sehr spannende Handlung, die sich immer weiter zuspitzt, dann kommt man zum Höhepunkt – und dann fühlt es sich an wie: „Das, weil das. Das, weil das. Das da ignorieren wir mal, uuund Ende. Bye.“ Die Enden wirken so, als ob Frau Bicker einfach zum Schluss kommen wollte, weil die Deadline näher rückte. So ließen mich alle drei Bücher – und dieses hier im Besonderen – mit einem Gefühl der Ernüchterung zurück.
Es ist irgendwie komisch, aber ausgerechnet das erste Buch der Trilogie, das Erstlingswerk der Autorin, fühlt sich für mich von allen drei Büchern am rundesten an. Das ist ein richtig spannender Krimi mit einer sehr guten Entwicklung der einzelnen Figuren. Das zweite ist dann ein historischer Roman im Ägypten Ende des 19. Jahrhunderts, in dem es mehr um Beziehungen und Drama als um Krimi und Mystery geht. Und der Abschluss der Trilogie ist eine durchaus spannend inszenierte Schnitzeljagd mit jeder Menge Mythologie, von der es vielleicht etwas weniger hätte sein dürfen – und mit einem leider zu unbefriedigenden Ende, das nicht alle Fragen oder Handlungsstränge der Bücher zufriedenstellend oder überhaupt aufklärt.
München, 1891. Seit seinem Versuch, Anubis zu beschwören, liegt Bernhard Junker in katatonischer Starre. Jetzt, …
Also nach wie vor muss ich sagen das es sehr spannend ist. Die Gruppe befindet sich nun in Italien und ermitteln in drei separaten Gruppen. Die Stories der einzelnen Gruppen sind sehr spannend, nur stört mich hier beim lesen ein wenig das pro Kapitel immer eine Gruppe begleitet wird und dann einfach durchrotiert wird. Da hat man dann nenn Cliffhanger am Ende eines Kapitels, muss aber erstmal zwei Kapitel lesen was bei den anderen Gruppen läuft, bis es dann weiter geht. Das machte für mich ein wenig die Spannung kaputt.
Es findet nun auch endlich mal mehr Mystik statt und Roxane Bicker verarbeitet in diesem Buch auch merklich mehr von ihrem Fachwissen Rund um Ägypten und wie dieses auch andere Kulturen und Relgionen prägte.
München, 1891. Seit seinem Versuch, Anubis zu beschwören, liegt Bernhard Junker in katatonischer Starre. Jetzt, …
Content warning
Kleiner Spoiler
In den letzten 100 Seiten ist viel Spannendes passiert aber es gab auch das ein oder andere Kapitel das sich ein bisschen zieht.
Ein speziellen Kapitel möchte ich hier allerdings kurz erwähnen, weil das wirkte wirklich komplett weird, so als ob da nenn Praktikant beim Verlag ohne das Wissen der Autorin einfach mal was reingeschieben hat. In diesem entführt der Antagonist zwei Personen, die emotional sehr wichtig für ein paar aus der Gruppe sind, nachdem er bereits zuvor eine Weitere ermordet hat. Und das Kapitel ist dann wie folgt geschrieben:
Gruppe trifft sich zum Weihnachtsessen und plaudern. Absatz. Plötzlich spielt es außerhalb des Hauses und die Personen werden entführt. Absatz. Gruppe ist wieder im Haus und unterhalten sich so Casual, sodass ich nur drauf gewartet hab das einer fragt wann das Essen denn endlich fertig sei.
Also diesem ganzen Kapitel fehlt jegliche Atmosphäre, diese deplatzierten Cuts reißen einen komplett raus und alle Figuren verhalten sich anders als wie man sie kennen gelernt hat. Und dieses Kapitel blieb mir dann um so mehr im Kopf, weil direkt darauf eines der Spannendsten dieser 100 Seiten folgte.
Ein starkes Plädoyer gegen den Kriegseinsatz - fern von naiver Friedensbewegtheit und weltfremdem Pazifismus.
Die …
Trocken aber lesenswert
5 stars
Unaufgeregt und analytisch erklärt Ole Nymoen in seinem Buch den Sinn und Unsinn eines Krieges, wie Staaten zu den selben propagandistischen Mitteln greifen, unabhängig vom politischen System oder ob sie angreifen oder verteidigen und zu guter Letzt seiner persönliche Haltung. Aufgrund dessen ist das Buch aber halt auch recht trocken und liest sich deshalb auch stellenweise etwas zäh. Zumal gab es mir auch viel zum Nachdenken, zum Verarbeiten und zum Beobachten in den derzeit geführten Debatten zum Thema. Das führte dazu, das ich für ein 120 Seiten Buch irgendwie mehrere Monate brauchte, weil ich immer nur Teile gelesen habe, Teil erneut gelesen habe und zwischendurch einfach andere Bücher zur Ablenkung lesen musste. Weil wie Ole in dem Buch auch schrieb, das kann einem schon alles ein bisschen frustrieren und verzweifeln lassen. Vor allem hab ich dann auch noch den Fehler gemacht, mir die Talkshows nach der Erscheinung des Buches anzuschauen, …
Unaufgeregt und analytisch erklärt Ole Nymoen in seinem Buch den Sinn und Unsinn eines Krieges, wie Staaten zu den selben propagandistischen Mitteln greifen, unabhängig vom politischen System oder ob sie angreifen oder verteidigen und zu guter Letzt seiner persönliche Haltung. Aufgrund dessen ist das Buch aber halt auch recht trocken und liest sich deshalb auch stellenweise etwas zäh. Zumal gab es mir auch viel zum Nachdenken, zum Verarbeiten und zum Beobachten in den derzeit geführten Debatten zum Thema. Das führte dazu, das ich für ein 120 Seiten Buch irgendwie mehrere Monate brauchte, weil ich immer nur Teile gelesen habe, Teil erneut gelesen habe und zwischendurch einfach andere Bücher zur Ablenkung lesen musste. Weil wie Ole in dem Buch auch schrieb, das kann einem schon alles ein bisschen frustrieren und verzweifeln lassen. Vor allem hab ich dann auch noch den Fehler gemacht, mir die Talkshows nach der Erscheinung des Buches anzuschauen, in denen Ole sein Sicht verteidigte und man merkte das keiner der Anwesenden das Buch gelesen hatte und stellenweise halt genau wie von ihm im Buch beschrieben argumentierten. Das frustrierte halt noch zusätzlich. Aber Respekt an Ole, das er sich das angetan hat.
Ich finde Ole hat ein lesenswertes Buch geschrieben, welches den Sinn und Unsinn eines Krieges erläutert und vor allem die Machtverhältnisse zwischen den Staaten und ihren Bürgern darlegt.
Zum Schluss, der letzte Satz des Buches:
„Dabei gibt es so viel, für das es sich zu leben lohnt – und nichts, wofür man sterben sollte.“
Ein starkes Plädoyer gegen den Kriegseinsatz - fern von naiver Friedensbewegtheit und weltfremdem Pazifismus.
Die Verteidigungsfähigkeit wird zur «Kriegstüchtigkeit» umerklärt, …
München, 1891. Seit seinem Versuch, Anubis zu beschwören, liegt Bernhard Junker in katatonischer Starre. Jetzt, …
Gucken wir mal ob ich die 500 Seiten durchhalte. In den ersten 100 Seiten halten sich bislang zumindest die Beziehungsdramen in Grenzen und es passieren schon die ersten spannenden Dinge.
Nur die Alten wissen noch, wie die Welt vor dem Blauen Blitz war. Die Kinder …
Wunderschönes Kinder-/Jugendbuch
5 stars
In diesem wunderschön illustrierte Kinder-/Jugendbuch erzählt die Protagonistin Lizzy, wie die Gruppe der Müll-Kids, der sie angehört, ein ihnen unbekanntes Objekt in ihrem Müllberg finden, woran die Händler der Gegend erstaunlich hohes Interesse haben, obwohl niemand zu wissen scheint was es ist. So entspinnt sich eine Geschichte, in der die Gruppe versucht das Meiste für dieses Objekt heraus zu schlagen, um am Ende dann mit etwas ganz Neuem konfrontiert zu werden: Bildung, Kunst und Kultur. Streng genommen haben sie also tatsächlich das Meiste, bzw. das Wertvollste für das Objekt, welches, Spoiler, ein Buch ist, bekommen: Eine neue Perspektive in einer postapokalyptischen Welt in der sie nichts anderes kannten außer zu handeln um zu Überleben. Dies wird auch weiterhin so bleiben, aber schon die kurze Begegnung mit Salomon lässt sie Verhaltensweisen ändern und offenbar auch die Lust zu lernen aufkommen, da sie sich kurzerhand entscheiden in die Nähe von Salomon zu …
In diesem wunderschön illustrierte Kinder-/Jugendbuch erzählt die Protagonistin Lizzy, wie die Gruppe der Müll-Kids, der sie angehört, ein ihnen unbekanntes Objekt in ihrem Müllberg finden, woran die Händler der Gegend erstaunlich hohes Interesse haben, obwohl niemand zu wissen scheint was es ist. So entspinnt sich eine Geschichte, in der die Gruppe versucht das Meiste für dieses Objekt heraus zu schlagen, um am Ende dann mit etwas ganz Neuem konfrontiert zu werden: Bildung, Kunst und Kultur. Streng genommen haben sie also tatsächlich das Meiste, bzw. das Wertvollste für das Objekt, welches, Spoiler, ein Buch ist, bekommen: Eine neue Perspektive in einer postapokalyptischen Welt in der sie nichts anderes kannten außer zu handeln um zu Überleben. Dies wird auch weiterhin so bleiben, aber schon die kurze Begegnung mit Salomon lässt sie Verhaltensweisen ändern und offenbar auch die Lust zu lernen aufkommen, da sie sich kurzerhand entscheiden in die Nähe von Salomon zu ziehen.
Ein wirkliches schönes Buch, nicht nur von der Geschichte, sondern auch von Bildern. Wird das Geschenk für das Patentkind das nun bald aus Gymnasium kommt.
Ein Hotel in den Bergen von Colorado. Jack Torrance, ein verkrachter Intellektueller mit Psycho-Problemen, bekommt …
Ich bin bisher echt nicht weit gekommen in dem Hörbuch, weil es mich aber auch irgendwie überhaupt gar nicht catchen will. Keine Ahnung ob es am Leser liegt, das mich auch keiner der Charaktere irgendwie interessieren will. Ich werds zu nemm späteren Zeitpunkt nochmal versuchen.
@Caasn@books.ibbtown.com Deckt sich sehr mit meiner Lese-, bzw. Hörerfahrung von einem der Bücher des Autors (Der Weihnachtsmannkiller). Ich habe mich auch gefragt, wieso der Autor so erfolgreich ist und Bücher von ihm verfilmt wurden, weil das ja selbst in der langweiligen deutschen Kriminalroman-Szene von der Qualität her ziemlich weit unten rangiert. Auf der anderen Seite dachte ich mir, da das Buch, das ich gehört habe, irgendwie eine Geschichte abseits der Hauptreihe ist, dass ich vielleicht mal eines der Ersteren lesen sollte, aber dank deiner Rezensionen werde ich meine Zeit wohl besser investieren. :)